Du möchtest einen Beruf erlernen, der sinnvoll ist und dazu beiträgt, den Rechtsstaat und unsere Demokratie zu stärken? Dann starte jetzt mit einer Ausbildung zur Justizfachwirtin bzw. zum Justizfachwirt (Beamtenlaufbahn mittlerer Justizdienst) in die Zukunft.
In allen Bereichen der Justiz sind neben Richterinnen und Richtern, Rechtspflegerinnen und Rechtspflegern sowie Justizfachangestellten auch Justizfachwirte tätig. Sie sorgen für den reibungslosen Ablauf des Verfahrens und haben abwechslungsreiche Aufgaben, sowohl am Schreibtisch als auch bei der Protokollführung direkt im Gerichtssaal.
Als Justizfachwirtin bzw. Justizfachwirt bist du die wichtige Schnittstelle zwischen der Justiz und den Bürgerinnen und Bürgern: du stehst ihnen mit Rat und Tat zur Seite und erklärst die jeweiligen Sachverhalte und weiteren Prozessabläufe.
Wofür bist du zuständig?
- Gerichtsverhandlungen: Du nimmst in der Protokollführung regelmäßig an Gerichtsverhandlungen teil. Dabei benötigst du umfangreiches Fachwissen und eine gute Auffassungsgabe – denn nichts, was im Gerichtssaal gesagt wird, darf verloren gehen.
- Akten- und Schriftverkehr: Du erledigst den gesamten Schriftverkehr im Verfahren. Protokolle von Gerichtsverhandlungen, aber auch Zeugenaussagen, Gutachten und Zustellungsurkunden wichtiger Unterlagen gehören in die jeweilige Akte.
- Wichtige Dokumente: Du erstellst z.B. Haftbefehle oder Vollstreckungsbescheide, nimmst Anträge auf oder lädst Zeugen zu den Gerichtsterminen vor.
Wie läuft die Ausbildung ab?
Der Vorbereitungsdienst - so nennt sich die Ausbildungszeit - beginnt am 1. April 2025, dauert ca. 2 Jahre und beinhaltet Theorie und Praxis:
- 2 Monate Einführungspraktikum
- 2 Monate Berufspraktikum I
- 6 Monate fachtheoretischer Lehrgang I
- 12 Monate Berufspraktikum II
- 2 Monate fachtheoretischer Lehrgang II
Das Einführungspraktikum und die 2 fachtheoretischen Lehrgänge finden größtenteils in der Ausbildungsstätte für den mittleren Justizdienst im Landgräflichen Schloss oder an einem der weiteren Ausbildungsstandorte des Studienzentrums in Rotenburg an der Fulda statt.
Das erwartet dich in Rotenburg:
- Unterricht in kleinen Gruppen mit persönlichem Bezug zu den Lehrkräften
- Für unter 100 € monatlich: möbliertes Einzelzimmer mit Bad inkl. Frühstück, Mittag- und Abendessen
- Kostenloses WLAN
- Hallenbad, Sporthalle und Sportplatz
- Fitness-Studio und Sportkurse
- Innenhof mit großer Public-Viewing-Leinwand
- Viele Campus-Events: Konzerte, Kino u.v.m.
Hier geht's zum Studienzentrum Rotenburg.
In beiden Berufspraktika bei deinem Ausbildungsamtsgericht lernst du dann, wie du das theoretische Wissen in die Praxis umsetzt. Dabei wirst du von deiner Ausbildungsleitung als zentrale Ansprechperson betreut und durchläufst fast alle Abteilungen des Gerichts. Auch die Staatsanwaltschaft lernst du kennen. Erfahrene Ausbilderinnen und Ausbilder begleiten dich und stehen für alle Ausbildungsfragen zur Verfügung.
Du wirst während der Ausbildung heimatnah den Ausbildungsamtsgerichten zugewiesen. Falls Kapazitäten bei diesen Amtsgerichten erschöpft sind, erfolgt die Zuweisung zu einem anderen Ausbildungsgericht. Nach der Ausbildung kannst Du grundsätzlich bei jeder hessischen Justizbehörde eingesetzt werden, ein Anspruch auf Verwendung bei einer bestimmten Behörde besteht nicht. Aktuell besteht hoher Einstellungsbedarf im Rhein-Main-Gebiet, sodass Du nach einer heimatnahen Ausbildung neue Erfahrungen sammeln und verschiedene Einsatzmöglichkeiten in der Justiz zentral erleben kannst - durchaus mit der Möglichkeit nach einer Wartezeit an Gerichte und Staatsanwaltschaften in Heimatnähe zurückversetzt werden zu können.