Das Institut für Agrarklimaschutz des Johann Heinrich von Thünen-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, in Braunschweig sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt und befristet bis zum 31.12.2032 eine*n
wissenschaftliche*n Mitarbeiter*in (w/m/d)
der Informatik oder Naturwissenschaften
in Vollbeschäftigung im Rahmen des Verbundprojekts „PaludiZentrale: Übergeordnete Koordination, Vernetzung und Beratung der MuD-Vorhaben („PaludiNetz“) sowie ökologische und sozioökonomische Begleituntersuchungen“. Die Stelle ist im Thünen-Institut für Agrarklimaschutz in einer Arbeitsgruppe angesiedelt, die sich in nationaler und internationaler Forschung mit organischen Böden befasst.
Die vom BMEL geförderten Modell- und Demonstrations (MuD)-Vorhaben zu „Moorbodenschutz inklusive der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen aus Paludikultur“ werden die großflächige Umstellung der Bewirtschaftung hin zu nasser Moornutzung vorbereiten und die Klimaschutzeffekte sowie weitere Ökosystemdienstleistungen von Paludikulturen demonstrieren. Das Projekt “PaludiZentrale” wird die Umsetzung der MuD-Vorhaben unterstützen sowie die Daten der wissenschaftlichen Begleituntersuchungen übergreifend auswerten. Ziele sind insbesondere die übergeordnete Koordination, Vernetzung und Beratung der MuD-Vorhaben („PaludiNetz“), die Gewährleistung von Einheitlichkeit der erhobenen Daten, die Datensynthese, die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für wirtschaftlich lohnende Paludikulturen und deren Verwertung in regionalen Wertschöpfungsketten sowie die Zusammenarbeit für den Wissenstransfer in die Praxis.
Das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz ist für die Koordination der PaludiZentrale und für Arbeiten im Bereich Treibhausgase, Boden, Hydrologie, Wasserqualität und Geländehöhenänderungen sowie für Datenbanken zuständig.
Aufgrund der Komplexität der erhobenen Daten und der Laufzeit der MuD-Vorhaben (10 Jahre) ist eine koordinierte Datenhaltung in einer gemeinsamen konsolidierten Datenbank entscheidend für eine strukturierte, effektive und konsistente Datenauswertung. Die Datenbank soll naturwissenschaftliche, betriebswirtschaftliche und sozioökonomische Daten aus den verschiedenen MuD-Vorhaben in einen gemeinsamen Datenraum integrieren. Die erhobenen Daten sind strukturell heterogen und umfassen beispielsweise objektrelationale Daten, v.a. zeitlich wiederholte Punktdaten wie Bodenaufnahmen, Zeitreihen mit unterschiedlicher Auflösung, Geodaten (z.B. Vegetationsaufnahmen, digitale Geländemodelle, Koordinaten von Messtechnik, Erfassung von Bearbeitungssystemen auf den Flächen, Einrichtungskosten), sowie Binärdaten (z.B. Fotodokumentation des Zustandes der Vegetation, Videodokumentation von Arbeitsschritten). Schwerpunkt der Tätigkeit ist Data Engineering. Aufgaben des/der Stelleninhaber*in umfassen, entsprechend dem Entwurf eines Datenmodells, die Erstellung von Datenbanken inkl. Vergabe einiger Arbeitsschritte sowie Administration und Support.
Tätigkeitsbeschreibung:
- Datenmodellierung: Konzeption, Design und Implementation von relationalen Datenbanken
- Administrieren, Aufsetzen, Warten und Supporten einer PostgreSQL-Instanz auf einem Linux-Server
- Monitoring von Diensten und Sicherstellen der Datenbankperformance
- Konzeption, Implementation und Betreuung von Workflows für den gesicherten Datenaustausch mit externen Partnern
- Datenextraktion aus heterogenen Datenquellen (auch Geodaten), Aufbereitung, Transformation, Qualitätssicherung und Laden in ein relationales Datenbanksystem, um eine optimale Grundlage für wissenschaftliche Analyse zu schaffen
- Erstellung und Überwachung eines Datenmanagementplans in enger Zusammenarbeit mit der Projektkoordination und den thematischen Arbeitsgruppen
- Auftragsvergabe zur Entwicklung für ein Web-basiertes User-Interface für die Datenbank
- Mitarbeit bei der Erstellung dieser Webapplikation, die auf Django (Backend) und modernen Frontend-Technologien basieren wird und anschließend die eigenständige Erweiterung der Applikation um weitere User-Interfaces
Anforderungen:
- Abgeschlossenes Hochschulstudium (Univ.-Diplom, MSc.) der Informatik, Naturwissenschaften oder in vergleichbaren Studiengängen
- Erfahrung in Konzeption, Design und Implementation von relationalen Datenbanken erforderlich
- Sehr gute Kenntnisse in für Datenbanken und Geodaten relevanten Programmiersprachen, insbesondere SQL und einer für Datenanalyse gängigen Sprache (vorzugsweise Python, R oder Julia) erforderlich
- Erfahrung mit Geodaten und einschlägiger Software, v.a. PostGIS, PostgreSQL und QGIS von Vorteil
- Interesse an den ökologischen und ökonomischen Forschungsthemen der PaludiZentrale
- Statistische Kenntnisse von Vorteil
- Sehr gute Kommunikations- und Organisationsfähigkeit, Flexibilität